Demo after Demo

Von Stade bis Hannover - von Kohlestopp bis Jugendförderung. So unterschiedlich die Orte und Themen kürzlicher Demos - JANUN war dabei !

vom 18.09.2018

Stark gegen Kohle!


In letzter Zeit geht es rund, was Umweltschutz und Jugendpolitik angeht: Von Kohle über Gewässerschutz und Jugendförderung bis hin zum Hambacher Forst - es herrscht Aufruhr. Unter anderem zu diesen Themen gab es in letzter Zeit verschiedene Öffentlichkeitsaktionen, bei denen JANUN auch dabei war.

Den Auftakt unserer "Demo-Reihe" bildete am Samstag den 8.9. die Protestaktion in Stade. Dort plant Dow Chemical, ein globaler Chemiekonzern, den Neubau(!) eines Kohlekraftwerks.

Um zu zeigen, dass das weder gut, noch nötig und erst recht nicht gewollt ist, haben auch wir (Ich- Daniel, FÖJler zusammen mit der BUNDjugend) uns an diesem Tag auf den weg in den Norden gemacht und waren bei der Demo dabei.

KohleDemoStade
Das Foto ist von der BUNDjugend Hamburg - Dankeschön

Die Veranstalter rechneten mit etwa 150 Teilnehmenden, am Start waren es dann jedoch sage und schreibe 800 ! Dies hat ein deutliches Zeichen gesetzt, wie intensiv und breit der Widerstand gegen das neue Kraftwerk ist. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, bei dem absolut friedlichen und positiven Protest für unsere Zukunft dabei zu sein.

Wie es auf Demos so ist, lernten wir interessante Leute kennen, führten tolle Gespräche und hatten ein super Gefühl dabei, gemeinsam mit anderen für eine gute Sache – den Erhalt unserer Umwelt zu kämpfen.

Nach der lauten Tour durch die äußerst schöne Stader Altstadt mit mehreren Kundgebungen genossen wir noch zufrieden den Flair der Stadt bevor wir uns wieder auf die lange Rückfahrt machten – aber: ES WAR ES WERT!

Wir wollen sauberes Wasser!

Donnerstag, 13.09.18 - 10:45 Demo Numero 2 - Steh"blockade" vor dem Landtag - wir sind von der BUNDjugend mit dabei

Hintergrund: Der BUND Niedersachsen hat vor, dem Ministerpräsidenten eine 90.000 Unterschriften starke Petition zum Gewässerschutz zu übergeben. Es wird befürchtet, dass die bestehenden Gesetze zur Sicherung der Wasserqualität auf der EU-Wasserkonferenz am 20./21. September in Wien stark aufgeweicht werden. Die Forderung ist, die Wasserrahmenrichtlinie zu verteidigen und stärker als bisher konsequent umzusetzen. Dies bezieht sich insbesondere auf die Vergrößerung von Gewässerrandstreifen, um die Schadstoffbelastung zu minimieren und das Belassen von Gewässern in ihrer natürlichen Entwicklung.

11:00  Alle Demo-Teilnehmer*innen haben sich positioniert und sind foto-, film- und übergabebereit. Was fehlt? Herr Weil

BUNDAktionGewässer
Banner - mal anders

11:20  Die Terminlage ist etwas unübersichtlich, wir warten ab.

11:45  In der Zwischenzeit ist das Wetter nicht so recht auf unserer Seite. Ein wenig durchnässt, aber nicht minder motiviert warten wir geduldig darauf, dass wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen können. Nach mehrmaligen  Umpositionierungen der Gruppe erschien endlich der Ministerpräsident und nach ihm auch Herr Lies, der Umweltminister . Nach einer Erläuterung und Übergabe der Forderungsmappe inklusiv massiver Aussagekraft von über 90.000 Bundesbürger*innen, diversen Pressefotos und einem kurzen Wortwechsel mit so manchen inhaltlichen Zustimmungen war unsere Mission auch schon erfüllt.
GewässeraktionGruppenfoto
Petitionsübergabe an Herrn Weil

Jugendarbeit braucht Förderung!

11:55  Es geht gleich weiter! Schräg gegenüber findet eine Protestaktion der Jugendverbände im Landesjugendring statt...

Hintergrund: Die Gelder für die Jugendverbandsarbeit sind aktuell viel niedriger, als das Jugendförderungsgesetz ermöglichen würde (Nur 8,29€ statt dem Soll von 23,00€). Außerdem wurden die Fördermittel für die Jugendarbeit seit mehr als einer Dekade kaum erhöht - um 7,4%, während die Ausgaben für Übernachtung, Reise, Verpflegung deutlich gestiegen sind - um 15,6%. Ebenso haben sich die Anforderungen an qualitativ hochwertige Jugendarbeit genauso wie ihre Komplexität stark erhöht. Zusätzliche Aufgaben stellen heute unter anderem Inklusion, Nachhaltigkeit, Medienkompetenz und Prävention dar. Desweiteren erfordert der Mangel an Fördergeldern steigendes, auch finanzielles Engagement der Ehrenamtlichen, sorgt für höhere Teilnahmegebühren und verstärkt damit die soziale Ungerechtigkeit.

ab 12:00  Viele verschiedene Mitgliedsgruppen des Landesjugendrings sind dabei und sorgen mit vielen verschiedenen Aktionen für einen abwechslungsreichen Nachmittag. Der Plan ist es, Politiker*innen, die an diesem Tag ihre Haushaltssitzung vollziehen, in ihrer Mittagspause mit uns ins Gespräch zu bringen und bei frischer Luft von den Anliegen der Jugendlichen zu überzeugen.

...einige Mitglieder des Landtags suchen uns auf und zeigen sich interessiert an den Positionen über die sie mit unseren Repräsentant*innen ins Gespräch kommen. So verläuft der ganze Nachmittag, mal mit mehr, mal mit weniger Ansprechpartnern von Seiten der Politik, insgesamt bewerten wir die Aktion jedoch als ziemlich positiv!

15:30  Für uns von JANUN endet der zweite Demo-Tag erfolgreich...

...und wir hatten alle unseren Spaß :)

LandtagsaktionBobbyCar
Bobbycars sind einfach cool

Hambi bleibt!!!

Donnerstag angekündigt, Freitag stattgefunden - so spontan und doch mehr als 100 Teilnehmende.

So lässt sich die Solidaritäts-Protestaktion mit den Aktivisten im Hambacher Forst vom letzten Freitag den 14.9. beschreiben...

Organisiert von der Grünen Jugend kamen auch wir (Daniel, FÖJler und die BUNDjugend) um 15 Uhr zum Schillerdenkmal mitten in Hannovers Innenstadt um mit einer lauten Kundgebung die öffentliche Aufmerksamkeit auf die geplante - schlichtweg furchtbare - Rodung des Hambacher Forsts zu lenken und zu zeigen, dass auch hier Menschen hinter den Aktivist*innen in den Baumhäusern stehen.

HambiAktion
BUNDjugend & Co. kämpft für Hambacher Forst - one struggle one fight

RWE will sein Braunkohleabbaugebiet im Rheinland nun noch weiter, in den über 12.000 Jahre alten Kernwald des Hambacher Forsts ausdehnen. Dazu soll diese einmalige Naturlandschaft gerodet werden, was für den Moment glücklicherweise vom BUND erst einmal mit Eilverfahren bis Mitte Oktober hinausgezögert werden konnte. Im Moment wird der Wald zusätzlich von Aktivist*innen, die in Baumhäusern ausharren blockiert, um so die Rodung und die Zerstörung dieses Biotops zu verhindern.

Nach der Aktion am Denkmal wurde kurzerhand noch beschlossen, einen Protestmarsch durch das Stadtzentrum zu machen. So liefen wir lautstark kämpfend, für den Erhalt des Hambacherforsts, für Klimagerechtigkeit und für die Menschen die die Räumung blockieren durch die Straßen und hatten auch hier viel Freude daran gemeinschaftlich für etwas Gutes einzutreten!

Als wir zu unseren Fahrrädern am Schillerdenkmal zurückkehrten fanden wir dort etwas überraschend noch ein paar verbliebene vor, die die Demonstration (die bis 19 Uhr angemeldet war) mit stillem Protest aufrecht erhielten und setzten uns kurzerhand dazu :)

Diese tolle Aktion bildete den Abschluss der aufregenden letzten Woche mit viel Action und viel Protest für eine lebenswertere Welt...