Klimafasten 2019 - schön war's

44 Tage Klimafasten ... und jetzt?

vom 25.04.2019

Jetzt sind sie rum, die 44 Tage Klimafasten und wir sind schon ein bisschen stolz auf unsere 44 gefüllten Türchen. Es war toll, in den letzten Wochen nochmal so intensiv mitzubekommen, wieviele Menschen jeden Tag an einem nachhaltigen Lebenstil basteln und damit andere inspirieren und begeistern. Mit viel Kreativität, guter Laune und oft auch gegen so manche (innere und äußere) Widerstände und Widrigkeiten.

Wurdet ihr auch - wie wir - ein ums andere Mal in Diskussionen verwickelt, ob das alles überhaupt was bringt? Die Politik müsse das regeln. Als Individuum könne man da gar nichts ändern. Das sehen wir ein bisschen differenzierter: Wir finden, wir zeigen mit unserem Handeln, dass es geht! Wir erkunden die Alternativen und schaffen die Lösungen! Das macht uns glaubwürdig.

Nicht zuletzt zeigen wir damit, dass ein klimagerechter Lebensstil nicht bedeutet, traurig in einer Höhle zu sitzen und verrottete Kartoffeln zu essen.

Im Gegenteil! Er beinhaltet wunderbare Momente... Auf dem Fahrrad in den Sonnenaufgang fahren! Die ersten Tomaten des Jahres essen, wenn die Saison endlich wieder beginnt! Veganen Schokokuchen mampfen! Ein gutes Buch lesen statt Serien bingezuwatchen! In aller Ruhe im Loseladen oder auf dem Markt einkaufen statt im Gedränge der Discounter zu hetzen! Bienenwachstücher selbst herstellen! Ein besonderes Kleidungsstück im Umsonst- oder Second-Hand-Laden zu finden! Gemeinsam mit hunderten Menschen in einer Fahrraddemo ein Klingelkonzert veranstalten! Die Radieschen vom eigenen Balkon futtern!

Vieles, was ihr geschrieben habt, klang gar nicht nach Verzicht, sondern einfach nach einem bewussten, achtsamen Leben.

 Zugleich stoßen wir alle täglich an Grenzen.

Weil es immer noch billiger ist, mit dem Flugzeug nach Spanien zu fliegen, als mit dem Zug nach München. Weil wir noch immer in Städten leben, die auf Autos ausgerichtet sind. Weil es sich für Unternehmen immer noch lohnt, essbare und heile Ware wegzuschmeißen. Weil es oft teurer und komplizierter ist, etwas zu reparieren, statt es neu zu kaufen. Weil die wahren Kosten der Umweltzerstörung immer noch nicht in den Preisen für Kleidung, Fleisch usw. einberechnet werden. Weil umweltschädliche Industrien noch immer massiv subventioniert werden.

Es sollte nicht schwierig und umständlich sein, klimagerecht zu leben. Es sollte schwierig und sehr, sehr teuer sein, die Umwelt zu zerstören!

Wir sind echt froh, dass es uns in den letzten Monaten gelingt, den Klimawandel einfach nicht mehr aus den Medien und den politischen Debatten rauszulassen. Mit den Hambi-Protesten, mit Fridays for Future, mit den vielen Aktionen und Demos für eine ökologische Landwirtschaft, mit einer Petition nach der anderen und diesen Sommer dann mit vielen schönen Silent Climate Parades. Wir brauchen politischen Druck! Und zwar so großen Druck, dass wir einfach nicht mehr ignoriert werden können.

Was jetzt ernsthaft im Mainstream diskutiert wird, galt noch vor zwei oder drei Jahren als radikal und unrealistisch. Dabei ist es nicht radikal, das Klima zu schützen. Es ist radikal, das Klima unseres Planeten von Menschenhand und auf Generationen hin zu verändern. Lasst uns 2019 zum Klimajahr machen. Und zwar wirklich und nicht nur in schönen Sonntagsreden, sondern mit konkreten Maßnahmen!

Motivierte Grüße,

Freddy, Daniel, Katrin und Romina (der wir diesen wundervollen Text verdanken) :-*

P.S. Der Kalender wird online bleiben - du kannst also noch alle Türchen nachlesen, falls du das bisher nicht getan haben solltest ;)
http://klimafasten-kalender.janun.de/

Alle Türchen im Überblick:

Ernährung

08.03. „Vegane Ernährungspyramide“ (von Romina)

11.03. „Solidarische Landwirtschaft“ (von Paul)

15.03. „Lebensmittelverschwendung“ (von Lina)

16.03. „Vegan fasten“ (von Jörn und Renate)

18.03. „Foodsaver*innen“ (von Yvonne und Sammy)

25.03. „Saatgut, Vielfalt, Selbstversorgung“ (von Malina)

27.03. „Libertáqua“ (von Emma, Elena und Nina)

30.03. „Klimaretterinnen-Dinner“ (von Conni und Kira)

03.04. „Gemüse vom Balkon“ (von Adrian)

08.04. „Regionale und saisonale Ernährung im Frühjahr“ (von Kira)

13.04. „Vegane Lieblingstipps“ (von Eva und Maria)

14.04. „Regional leben“ (von Lilli)

11.04. „Nachhaltigkeit für Kaffee-Junkies“ (von Regina)

 

Plastik / Müll

09.03. „Plastikfasten“ (von Rainer und Stoeps)

23.03. „Nachhaltige Reinigungsmittel“ (von Tonja und Romina)

29.03. „Wegwerfartikel“ (von Katrin)

01.04. „Wie kommt das Plastik ins Meer?“ (von Freddy)

04.04. „Unverpackt einkaufen in Lüneburg“ (von Christiane)

07.04. „Flaschenpostpiraten“ (von Hannah)

10.04. „Plastikfrei unterwegs“ (von Freddy und Yvonne)

16.04. „Pflanzenmilch selber machen“ (von Stoeps)

 

Konsum

19.03. „Minimalismus-Challenge“ (von Daniel)

24.03. „Fairer Handel“ (von Uschi)

28.03. „Second Hand“ (von Neele)

06.04. „Kauf-nix-Challenge“ (von Neele und Milla)

15.04. „Kaufen oder nicht? Flussdiagramm“ (von Milla)

17.04. „5-Dinge-Challenge“ (von Greta)

 

Mobilität

14.03. „Auf dem Boden bleiben“ (von Kilian)

20.03. „Fahrrad statt Bahn“ (von Andrea)

21.03. „Der Fahrradbus in Lüneburg“ (von Muriel)

26.03. „Reclaim the Streets“ (von Franzi)

02.04. „Mit dem Zug durch Europa“ (von Scarlett)

05.04. „Mit dem Rad auf dem Land“ (von Jonas)

 

Energie

07.03. „Bücher statt Bildschirme“ (von Freddy)

10.03. „Ökostromanbieter“ (von Lukas)

09.04. „Nachhaltige IT" (von Hedwig)

 

Und sonst so

06.03. „Deine CO2-Bilanz“ (von Daniel)

12.03. „Alternativer Stadtplan für Lüneburg“ (von Greta)

13.03. „Fridays for Future“ (von Daniel)

17.03. „Die Grüne Lüge“ (von Jacky)

22.03. „Krötenwanderung“ (von Lukas)

31.03. „Klimaszenarien für Hannover“ (von Rebecca)

12.04. „Tanzen für Klimaschutz“ (von Hans)