„Danni bleibt!“

Über den Bau der A49 und die Demo am 4. Oktober

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Die A49 ist eine Autobahn, die Gießen und Kassel verbinden soll. Seit der Anfangsphase des Großprojekts vor 40 Jahren gibt es Widerstand gegen dieses verkehrspolitisch unsinnige und ökologisch schädliche Bauvorhaben. Nun soll das nächste Teilstück der A49 quer durch ein Naturschutzgebiet und ein wichtiges Trinkwasserschutzgebiet gebaut und dafür rund 100ha gesunder Mischwald gerodet werden. Am 1. Oktober 2020 hat die Rodungssaison begonnen.

Ich (Franz, FÖJler im Landesbüro JANUN in Hannover) war zusammen mit jungen Aktiven der BUNDjugend Ortsgruppe Hannover am Sonntag beim Danni vor Ort, um an der Demonstration teilzunehmen und um den Wald sowie deren Besetzer*innen selbst kennenzulernen. Wir sind am Samstag gemeinsam nach Marburg gereist, haben dort zwei weitere Aktive getroffen und beim BUND übernachtet, um dann am Sonntag von dort mit Bahn und Shuttlebus zum Wald zu kommen. Dort angekommen gab es viel zu sehen: Angefangen hat es mit der Küfa, der Küche für alle am Eingang des Champs, an dem fleißig geschnibbelt und gekocht wurde. Weiter ging es mit Zelten für Presse, Komposttoiletten, einen Container zur Aufbewahrung von Gepäck und der Essensausgabe. Es war für mich sehr spannend zu sehen, wie sich die Menschen hier organisieren. Dann haben wir Lilian (Vorstand der BUNDJugend Niedersachsen) getroffen, die schon seit einigen Tagen vor Ort war und die Waldbesetzung unterstützt hat. Sie hat uns durch den Wald geführt, wo wir beeindruckend die hier errichteten Baumhäuser, Strukturen und Barrikaden angesehen haben. Gleichzeitig war mir aber auch bewusst, dass die Lage sehr ernst ist. Die Aktivist*innen der Waldbesetzung verlassen bewusst der Bereich des legalen und stellen sich mit ihren Körpern gegen die Räumung, um den Wald vor der Rodung für eine Autobahn zu beschützen und um für Klimagerechtigkeit zu kämpfen. Weil es so dringend ist und die Politik nicht entsprechend handelt.

Um 12 Uhr begann die von u.a. BUND und Fridays for Future organisierte Demonstrationen. Auf einem weitläufigen Ackerfeld versammelten sich unzählige Menschen, ca. 5000 sind an diesen Tag zum Wald gekommen. Viele grüne Fahnen des Bündnisses "Wald statt Asphalt" waren zu sehen. Die Redner*innen forderten eine Verkehrswende und eine konsequente Klimapolitik. Mit den derzeit geltenden Plänen der Bundesregierung könnten die beschlossenen Klimaschutzziele wie z.B. eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C nicht erreicht werden. Nach der Demonstration hatten wir Zeit noch einmal den Wald auf uns wirken zu lassen. Gegen 16 Uhr machten wir uns gemeinsam auf den Rückweg.

Ich habe die Waldbesetzung schon seit längerem verfolgt. Nun tatsächlich dort vor Ort zu sein, eine Verbindung mit dem Wald einzugehen und den Kampf für Klimagerechtigkeit so nah mitzuerleben, hat mich sehr bereichert. Außerdem war es für mich auch das erste Mal, dass ich auf einer Aktion mit jungen Aktiven der BUNDjugend war. Ich bin immer noch ganz berührt von dem herzlichen und wohlwollenden Miteinander und hatte noch dazu ganz viel Spaß zusammen mit diesen Menschen. Danke Euch! 💚 Für mich war es ein sehr ereignisreiches und schönes Wochenende. 😊

Unterstützt auch ihr die Waldbesetzung! Jede*r ist dort herzlich willkommen, jede*r wird gebraucht. Kommt in den Danni! 🌳💚

Links:

Weitere Informationen: https://www.danni-bleibt.de/

Aktuelle Informationen: https://waldstattasphalt.blackblogs.org/

Petition: https://weact.campact.de/petitions/ausbaustopp-a49-rettet-den-dannenroder-forst-und-herrenwald?utm_campaign=google-cpc-weact-ausbaustopp-a49&utm_medium=adwords&utm_source=google-cpc&utm_content=adgroup-84965462044&source=goAD-weact-ausbaustopp-a49&bucket=goAD-weact-ausbaustopp-a49

Bildergalerie: https://www.flickr.com/photos/_bundjugend/albums/72157716276005326/with/50426753897/