Frühling für das Klima
Vielfältige Perspektiven auf Klimagerechtigkeit
Im Vorfeld der Silent Climate Parade Lüneburg haben die Klimatänzer*innen die Veranstaltungsreihe „Frühling für das Klima!“ organisiert. In insgesamt fünf verschiedenen Veranstaltungen rückten sie unterschiedliche Perspektiven auf die weltweit durch den Klimawandel entstehenden Probleme in den Fokus, die sonst oft unsichtbar bleiben. Aber auch Lösungsansätze und zukunftsfähige Ideen für eine klimagerechtere Welt bekamen Raum.
It‘s all about the money!
Die Referent*innen vom KlimaKollektiv Lüneburg setzen sich für ein Ende der Investitionen der Stadt Lüneburg in fossile Energieträger ein. Sie zeigten anschaulich auf, in welche (Lüneburger) Unternehmen die Hansestadt aktuell investiert, wie diese wiederum Geld anlegen und wie dadurch der Klimawandel befeuert wird oder Umweltprobleme entstehen. Am Beispiel anderer Städte, die sich für Desinvestitionen entschieden haben, wurde deutlich, wie Neuinvestitionen in nachhaltige Projekte konkret aussehen können. Die Forderung: „Lüneburg muss Teil der fossilfree-Bewegung werden!“
Steinkohle aus Kulumbien: Deutscher Strom - Zu welchem Preis?
Kolumbien produziert für andere Staaten fossile Brennstoffe. Zwar bezieht Deutschland auf Drängen von verschiedenen NGOs seit 2015 keine Steinkohle mehr aus Kolumbien, dennoch sind die Steinkohlebergwerke teilweise auch im Besitz deutscher Unternehmen. Beim Abbau der Kohle kommt es zu massiven Umweltproblemen (u.a. Abholzung des Regenwalds). Auch soziale Konflikte entstehen, so werden etwa Aktivist*innen der Anti-Steinkohle-Bewegung verfolgt und ermordet. Insgesamt arbeiten über 30.000 Menschen in diesem Sektor – die Abhängigkeit ist also groß.
Gemeinsam mit dem Referenten Felipe Corral Montoya wurde die Verantwortung der Industriestaaten am Klimawandel diskutiert und geschaut, wie nachhaltige Alternativen vor Ort aussehen können.
Klima-Geschichten
Waldbrände im Trocken-Regenwald Costa Ricas, der Kampf einer indigenen Gemeinschaft gegen illegale Waldrodungen in Mexiko und der selbstbestimmte Weg malawischer Landwirte zu einer nachhaltigen Landwirtschaft: Drei Menschen berichteten bei der gemeinsamen Veranstaltung mit dem Eine Welt-Promotor*innen-Programm in der Region Lüneburg von ihren unterschiedliche Erfahrungen mit den Auswirkungen des Klimawandels. Aber auch Gemeinsamkeiten in den Kämpfen wurden sichtbar – und viele hoffnungsvolle Momente, wenn Menschen sich gemeinschaftlich organisieren.
Kreative Veranstaltungen zur Vorbereitung der Silent Climate Parade
Warmtanzen: Ein erstes Mal mit Kopfhörern durch die Innenstadt zogen die Klimatänzer*innen zusammen mit dem Fahrradbus am 08. Mai. Sie luden Passant*innen ein, während der Silent Climate Parade am 07. Juni mitzutanzen und sich für Klimagerechtigkeit stark zu machen. Außerdem informierte die Gruppe über die weiteren anstehenden Veranstaltungen (siehe oben).
Banner Basteln: Um den eigenen Forderungen im Bereich Klimagerechtigkeit während der Parade kreativ Ausdruck zu verleihen, waren Interessierte zum Bastel-Nachmittag in das Stadtteilzentrum KredO auf dem Lüneburger Kreideberg eingeladen. Dort entstanden zahlreiche bunte Schilder mit Forderungen, die die Außenwirkung der Demo bereicherten.
Die Veranstaltungsreihe wurde im Rahmen des Förderprogramms Generation³ aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gefördert.