Rückblick: Was soll das TheAter?

Ein politisches Straßentheater! Aber wie lief das so?

Als Erstes musste eine Idee her. Es schlossen sich mehrere FÖJis aus dem JANUN Netzwerk zusammen, um zu Brainstormen, was es für Möglichkeiten für ein FÖJ Projekt gibt. Recht schnell fanden sind eine kleine Gruppe, die alle Interesse daran hatten, ein politisches Straßentheater zu konzipieren und umzusetzen. 

Die Idee von "Was soll das Theater?" war geboren!

Ergebnisse

Um einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, wie unser Projekt verlaufen ist, haben wir hier ein paar Bilder und unser Video für euch gesammelt. Vielen Dank an Philipp Tresbach für die Fotos und das Video!

Was soll das TheAter? - Zusammenschnitt

Und wie finanzierten wir das?

Diese Frage kam schon direkt am Anfang auf, da sie auch den Rahmen des Projekts setzen wird. Zuerst informierten wir uns, was es überhaupt für Fördermöglichkeiten gibt, um so ein Projekt finanzieren zu können. Dann wurden wir auf das Förderprogramm 4 Generation hingewiesen, da diese gerade Projekte von Jugendlichen fördern.

Unser Antrag wurde dann auch angenommen und wir konnten in die konkrete Planung, Ideenfindung und überlegen eines Konzeptes gehen.

Und dann?

Dann konnte das Projekt anfangen zu starten. Wir informierten uns über verschiedene Arten und Theaterformen. Kamen dort dann auch recht schnell auf das Theater der Unterdrückten von Augusto Boal, welches uns sehr inspirierte. Daran ansetzend fingen wir auch an, uns mit Theaterübungen und den Grundsätzen der Theaterpädagogik vertraut zu machen.

Mit den ersten Proben lernten auch wir als Gruppe uns etwas mehr kennen und nahmen uns auch die Zeit, um über unsere Erfahrungen im Theater und unsere Ängste, auf der Straße zu Stehen, 

Leider lief auch bei uns nicht immer alles reibungslos. Zwei Menschen verließen das Orga-Team und eine andere Person stieß wieder dazu. Die meiste Zeit waren wir eine kleine Gruppe, was uns jedoch auch ermöglichte, uns gegenseitig besser kennenzulernen und sich mehr gegenseitig vertrauen zu können.

Der Fokus in den Proben war es auch zu überlegen, wie wir Ungerechtigkeiten und Hierarchien möglichst einfach darstellen und rüberbringen können, um die Zuschauenden beim Straßentheater auch zum Nachdenken anzuregen.

Unser erster Workshop

Eines der Highlights war auch unser organisierter Theaterworkshop, wo wir eine Theaterpädagogin aus Hildesheim zu einladen konnten und sehr viel über Theaterübungen, Straßentheater und Improvisation lernten. Es war ein intensiver Tag, doch gerade das praktische Ausprobieren unserer vorher erlernten Skills, hat sehr viel Spaß gemacht und uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Finalisierung der Planung

Wir hatten auch einen weiteren Workshop in Planung, in welchem wir unsere Übungen und Szenen finalisieren wollten, diesen mussten wir leider kurzfristig absagen, was unseren Zeitplan gegen Ende noch einmal sehr durcheinanderwirbelte.

Trotz des Rückschlags für uns konnten und wollten wir natürlich weitermachen, entschieden uns aber dazu, dann uns nur auf eine Aufführung in Oldenburg zu konzentrieren, um damit am Ende auch zufrieden zu sein. Dazu mussten wir uns natürlich viel um Organisatorisches wie Requisiten besorgen, Anmelden, etc. kümmern.

Außerdem schreiben wir kleine Szenen, welche uns als "Sicherer Hafen" dienen sollten, die wir immer spielen konnten, wenn es gerade keine Reaktion von umstehenden Menschen gibt. Diese Übungen und Szenen stellten nochmal explizit Momente der Unterdrückung dar, welche in einer zweiten Version dann gelöst werden.

Die Aufführung in Oldenburg

Am 16.07. hatten wir dann unsere Aufführung in Oldenburg auf dem Julius Moosen Platz. Dort fingen wir an die Couch aufzubauen und den Platz vorzubereiten. Ab 12 Uhr kamen dann auch weitere junge Menschen aus unserem Bekanntenkreis, denen wir von dem Projekt erzählt hatten. Alle hatten unterschiedliche Erfahrungen mit Theater und Improvisation.

Wir fingen an mit Übungen, die einen gemeinsamen Einstieg vereinfachten.

Es kamen immerwieder auch weitere Menschen vorbei, die gespannt zuschauten, was wir machten. Mit denen bauten wir kurz Kontakt auf und haben sie teilweise kurz miteinbezogen, bis sie weitergingen. Eine weitere Person schloss sich dann auch noch etwas fester uns an und spielte auch bei den Übungen mit. 

Wir hatten sowohl Übungen, in denen es nur darum ging, etwas zu improvisieren, aber gaben durch unsere Szenen auch immer wieder einen Grund, über Unterdrückung und die Frage "Wer hat in der Stadt überhaupt Platz?" Nachzudenken.

Unsere Gedanken zum Abschluss

Wir nehmen sehr viel aus diesem Projekt mit. Auch wenn nicht alles so 100% geklappt hat, wie wir uns das vielleicht am Anfang gedacht hatten, sind wir alle daran stark gewachsen. Sowohl was Theatermethoden und den Mut gilt, sich auf die Straße zu stellen und Theater zu spielen, als auch in der Selbstorganisierung von Projekten. Diese Skills wollen wir auch weitergeben und teilen. Dies ist auch der Grund, warum wir diesen etwas ausführlichen Artikel schreiben. Wir wollen auch andere FÖJis und Jugendliche ermutigen, sich mit unterschiedlichen Themen auseinanderzusetzen und vielleicht auch mal ein Projekt auszuprobieren, was am Anfang etwas groß scheint.

Das Projekt "Was soll das Theater?" wird so nicht weitergeführt, wir haben aber dennoch nicht die Faszination für die Kombination aus politischen Themen und Straßentheater verloren und wollen unsere erlernten Skills auch in neue Projekte miteinführen lassen.

Wir blicken also durchaus sehr positiv auf dieses Projekt zurück.

Noch einmal wollen wir uns auch bei 4 Generation bedanken, die es überhaupt erst ermöglicht haben, dass wir das Projekt so umsetzten konnten.