Jahresbericht der NAJU Niedersachsen

Die NAJU ist die eigenständige Jugendorganisation des Naturschutzbundes (NABU). Sie ist eine der größten Jugendumweltorgani­sationen Deutsch­lands; in Niedersachsen beträgt die Mitgliederzahl über ca. 19 000. Das Alter der Mitglieder geht bis 27 Jahre. Die NAJU Niedersachsen gliedert sich in mittlerweile 110 Kinder- und Jugendgruppen, die auf Kreis- oder Orts­ebene aktiv sind und sich für den Naturschutz einsetzen.

Unser Ziel ist es, junge Menschen für die Natur zu begeistern. Hierbei engagiert sich die NAJU für Natur- und Umweltschutz-Programme, die von den Kindern und Jugendlichen und ihren Betreuer:innen durch­geführt werden. Eine Erweiterung des Naturverständnisses und eine Schärfung des Umweltbewusstseins sind die zentralen Aspekte der NAJU- Arbeit. Schulwissen über die Natur reicht dazu nach aller Erfahrung oft nicht aus: Denn hierfür ist nicht nur Wis­sen über, sondern in viel stärkerem Maße Erfahrung in und mit der Natur von Bedeutung.

Um die Gruppen bei ihrer Natur- und Umwelt­schutz­arbeit zu unterstützen, bietet die Lan­des­ge­schäftsstelle unterschiedliche Hilfestellungen an: zum Beispiel Gruppenbesuche, Beratungen und Begrüßungspakete bei Gruppenneugründungen, den Verleih von Aktionsmaterialien wie z.B. eine Tierolympiade oder eine Waffelrallye mit Mehl­fahrrad oder verschiedenes Material wie z.B. Bü­cher, Ferngläser, Lupen & Co für die Natur­er­kundung.

Foto: A. Goike
Foto: A. Goike

2020 war für die NAJU Niedersachsen ein sehr aktives Jahr:

Als im März die Corona-Pandemie Deutschland überrollte, mussten wir unseren Plan umschmieden. Viele Veranstaltungen und Aktionen konnten nicht wie gewohnt stattfinden. Wir wurden vor die Herausforderung „Natur vs. Technik“ gestellt. Statt draußen in der Natur aktiv zu werden, teilten wir „Tipps für Kids“ bei Facebook. Hier gaben wir einmal wöchentlich kleine Aufträge für Naturforscher:innen preis oder erstellten Wettbewerbe für die tollsten Schmetterlingsbilder. Diese kleinen Beiträge erfuhren positive Resonanz. Auf Instagram wurden Rezepte und DIY´s für Jugendliche als „Tipp der Woche“ veröffentlicht.

Für unsere Gruppenbetreuer:innen führten wir monatliche Zoom-Konferenzen durch, um Unsicherheiten und offene Fragen zu besprechen.

Hier waren wir aktiv:

In Kooperation mit der NAJU NRW gab es eine Kanutour in Mecklenburg-Vorpommern. Diese sollte ursprünglich in Schweden stattfinden. Da uns Corona einen Streich durch die Rechnung machte, hat sich die mecklenburgische Seenplatte als gute Alternative angeboten.

Foto: C. Volk
Foto: C. Volk

Bei unserer „Zukunftswerkstatt I“ im Februar in Oldenburg erarbeiteten wir eine Unmenge an Strategien, die die NAJU weiter nach vorne bringen sollen. Thema in diesem Jahr war hauptsächlich unsere Außendarstellung und Gewinnung an Aktiven und Mitgliedern. Unsere „Zukunftswerkstatt II“ fand dieses Jahr im Oktober in Hannover statt. Eine Referentin vom Bundesverband führte mit uns ein Seminar zur gewaltfreien Kommunikation durch.

Im Frühling fand unser „Erlebter Frühling“-Seminar statt. Hier konnten sich Gruppenleiter:innen und andere Interessierte mit den Frühlingsboten der Turteltaube befassen und Aktionsideen wie auch Methoden für die Umsetzung mitnehmen.

Im Oktober konnten wir erstmalig unseren zweitägigen Outdoor Erste-Hilfe-Kurs mit einem Referenten der Sanitätsschule Blake im Naturfreundehaus Hannover absolvieren. Der Kurs war ausgebucht und ein voller Erfolg. Es wurden alle wichtigen Inhalte, aber eben auch speziell das Thema „Mit Kindern in der Natur“ vermittelt. Es wurden verschiedenste Szenarien dargestellt, um einen praktischen Lernerfolg zu erzielen. Dazu können die Teilnehmenden z. B. verschiedenste Tragetechniken ausprobieren und lernen, wie man in einer Notsituation mit Naturmaterialien gut improvisieren kann.

Im Herbst veranstalteten wir unsere JuLeiCa-Ausbildung mit zwei mehrtägigen Modulen. Das Modul 1 fand in Torfhaus statt, Modul 2 mussten wir spontan online durchführen, da die Infektionszahlen des Corona-Virus anstiegen. Die Teilnehmer befassten sich mit Führungsstilen, gruppendynamische Prozessen, Phasen einer Gruppe, BNE, Wildnispädagogik, Flow Learning, Aufsichtspflicht, Haftung, Jugendschutzgesetz, Kindeswohlgefährdung und vielem mehr.

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Foto: A. Rentz

Geplant für 2021 ist:

Für 2021 haben wir viele Veranstaltungen geplant! In diesem Jahr haben wir unser 20-jähriges Jubiläum und planen hierfür eine Feier mit Livemusik, die an die Deligiertenversammlung angeschlossen sein soll. Ein Kindercamp „Die NAJU wird 20! – Komm und feier mit uns!“ soll sich an unsere jüngeren Mitglieder richten. Dazu kommen unsere beiden Juleica-Module und der Outdoor Erste-Hilfe-Kurs, der dieses Jahr komplett im Freien stattfinden soll.

Ebenso in Planung sind:

Zwei Freizeiten auf dem Woldenhof, ein Survival-Camp für Jugendliche wie auch das „Watt´n Camp“ an der Nordsee. In Kooperation mit anderen Bundesverbänden wird es eine Online-Seminarreihe „Klima-Coaches“ geben. Über die NAJU NRW werben wir erneut die Kanutour in Schweden. Für unsere Gruppenbetreuer:innen wie auch Interessierte gibt es dazu noch ein Botanik- und Streuobstwiesen-Seminar. Unsere Zukunftswerkstätten finden im nächsten Jahr im Februar und Oktober für jeweils zwei Tage statt.