Jahresberichte JANUN Göttingen - 1. Gang
JANUN Göttingen e.V. besteht zur Zeit aus vier Gruppen:
- Slow Food Youth Göttingen
- Zero Waste Gruppe
- einer Gartengruppe
- und der, neu hinzugekommenen, BUNDjugend-Ortsgruppe
Ein ganz schön großer Happen also, den wir euch deswegen in drei Gängen servieren werden! Im ersten Gang heute: Der Jahresbericht der Slow Food-Gruppe
Wann die weiteren Gänge folgen?- Lasst euch überraschen! ;)
Slow Food Youth Göttingen Jahresbericht 2020
Normalerweise treffen wir von Slow Food Youth Göttingen uns alle zwei Wochen zu einem Plenum und in den Wochen dazwischen zu gemeinsamen Kochaktionen. Davon abgesehen veranstalten wir Exkursionen zu Erzeuger:innen in- und außerhalb Göttingens, Tastings, Workshops und öffentliche Aktionen wie die Schnippeldisko „Liesel kocht“.
Dieses Jahr sah coronabedingt etwas anders aus. Viele unserer typischen Formate waren nicht möglich. Wir haben jedoch versucht, das Beste daraus zu machen und weiterhin Veranstaltungen anzubieten und an Projekten zu arbeiten. Rückblickend kann man sagen, dass uns das ganz gut gelungen ist. Dennoch warten auch wir sehnsüchtig darauf, zu unserem früheren „Gruppen-Alltag“ zurückkehren zu können.
Im Januar und Februar haben wir noch Workshops und Exkursionen veranstaltet: Einen Fermentier-Workshop, einen Ausflug zum „Backhaus“ und einen zum Geflügelhof „Roth“:
Die für den März geplante Exkursion zur Göttinger Saline mussten wir leider bereits absagen. In unseren Plena, die nun online stattfanden, diskutieren wir, wie wir weiterhin aktiv sein und dabei gleichzeitig in der Krise Gutes bewirken könnten. Da wir zu Slow Food gehören, war die Idee naheliegend, Betriebe in der Lebensmittelbranche zu unterstützen. So entstand unser Interview-Projekt:
Über Zoom und zum Teil auch live interviewten wir Erzeuger:innen, Handwerker:innen und Gastronom:innen aus nachhaltig wirtschaftenden Betrieben zu ihren Erfahrungen, Wünschen und Ängsten in der Coronakrise. Die fertigen Videos teilten wir auf unseren Social-Media-Kanälen. Es ist schwer zu beurteilen, ob wir den Betrieben damit wirklich helfen konnten. In jedem Fall war das Projekt jedoch eine schöne Erfahrung mit vielen interessanten Begegnungen!
Über den Frühling hinweg trafen wir uns weiterhin zu Online-Plena und dazwischen zu Online-Kochabenden. Über Zoom machten wir gemeinsam Nudeln selber, kochten Heimat- und Leaf-to-Root-Gerichte. Das war nett, konnte aber echte Treffen nicht ersetzen. Umso schöner war es, als diese im begrenzten Umfang wieder möglich wurden!
Zum ersten Mal sahen sich ein paar von uns bei der Schokofahrt im Mai. Dieses Projekt hat das Ziel, möglichst klimaneutrale Schokolade herzustellen. Dabei spielt der Transport eine wichtige Rolle: Die Kakaobohnen werden mit einem Segelschiff nach Amsterdam gebracht, dort zu Schokolade verarbeitet und dann mit Fahrrädern an Abnehmer:innen in Europa verteilt. Wir waren im Mai und im Oktober jeweils bei der letzten Etappe der Schokofahrt mit unseren Rädern dabei und haben Schokolade für den Göttinger Unverpacktladen und den Biokistenanbieter „Lotta Karotta“ transportiert:
Im Sommer trafen wir uns dann auch wieder zu unseren Plena in Präsenz – draußen, unter anderem im wunderbaren Janungarten. Außerdem haben wir im Rahmen der Möglichkeiten Präsenz-Veranstaltungen durchgeführt: Einen Sommerbrunch mit Wichteln, ein Wein-und-Käse-Tasting und eine Exkursion zum Saatguthersteller „Culinaris“.
Ende August dann der Höhepunkt des Jahres – unser erstes gemeinsames Wochenende. Wir trafen uns bei einem befreundeten Ehepaar aus dem Göttinger Slowfood Convivium in Ebergötzen. Zwei Tage lang diskutierten wir über unsere Pläne für die Zukunft, evaluierten unsere bisherige Arbeit und genossen vor allem das köstliche Essen, das scheinbar pausenlos in dem Backhaus im Garten entstand. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis die Regeln wieder strenger wurden. Ende Oktober hatten wir noch eine letzte Veranstaltung in Präsenz. Im Rahmen der alternativen O-Phase führten wir Erstsemester und andere Interessierte durch die Stadt und zeigten ihnen, welche Möglichkeiten zum nachhaltigen Einkauf und Genuss sich dort bieten.
Danach hieß es wieder: Alles online. Das für den November angedachte Planspiel zur nachhaltigen Landwirtschaft gemeinsam mit der Organisation „Youth for Sustainable Development“ wurde kurzerhand zum Online-Diskussionsabend „Soja, Schnitzel oder Sojaschnitzel? – Wie wir den Eiweißanteil in unserer Ernährung nachhaltig und genussvoll gestalten können“ umfunktioniert. Es gab Diskussionsbeiträge aus ganz Deutschland und sogar aus Spanien.
Im neuen Jahr möchten wir – inspiriert von Slow Food Youth Berlin – eine Verkostungsbox mit Produkten regionaler Lebensmittelbetriebe zusammenstellen und in Göttingen mit dem Rad ausliefern. Danach hoffen wir, möglichst bald wieder Präsenz-Veranstaltungen durchführen zu können.