Jahresberichte JANUN Göttingen - 3. Gang
Und hier das Dessert: Die Jahresberichte der BUNDJugend Göttingen...
Huhu! Hier ist die BUNDjugend-Ortsgruppe Göttingen. Wir haben uns im Oktober dieses Jahres als Teil von JANUN Göttingen neu gegründet. Mit unseren Aktionen möchten wir auf Umwelt-, Klima- und Artenschutz, Diversität und nachhaltigen Konsum aufmerksam machen.
Bereits vor der Gründung der Ortsgruppe haben wir am diesjährigen Parking Day teilgenommen. Einen Tag lang machten wir es uns mit Pflanzen, Picknickdecken, Spielen, Straßenkreide und einem Infotisch auf einem Parkplatz gemütlich. Damit protestierten wir gegen die fortschreitende Versiegelung für Parkplätze und demonstrierten die alternative Nutzung als Grünfläche und Raum für Gemeinschaft. Auch ein paar Menschen aus anderen JANUN Untergruppen sind dazugekommen.
Unsere Gruppe besteht zurzeit aus 11 Mitgliedern und trifft sich, coronabedingt digital, zweimal im Monat. Zum Abschluss dieses Jahres planen wir ein gemeinsames digitales Keksebacken mit anschließendem Filmeabend. Wir freuen uns schon darauf zukünftig , auch in Kooperation mit anderen JANUN-Gruppen, weitere kreative Protestaktionen, Filmeabende, DIY-Workshops, Müllsammelaktionen und Baumpflanzungen zu organisieren.
... und der Gartengruppe Göttingen:
Ziel der Gartengruppe ist es einen Gemeinschaftsgarten zu gestalten, in dem junge Menschen praktisch und theoretisch nachhaltige Konzepte des urbanen Gärtnerns und der Nahrungsmittelproduktion erfahren können.
Im Winter traf sich eine Gruppe von 7-10 Menschen an 4 Nachmittagen zu einem Permakulturdesign-Workshop (nach der Methode SADIM: Survey, Analysis, Design, Implementation, Maintainance). Wir betrachteten den Garten nach Permakulturprinzipien und entwarfen bedürfnisorientiert neue Strukturen mit dem Ziel den Garten neu zu gestalten. Im März hatten wir den ersten Designprozess abgeschlossen und mit der Implementation begonnen. Zuerst legten wir ein neues Wegenetz an und pflanzten weitere Beerensträucher und einige noch kleine Bäume (u.a. Maulbeeren, Esskastanie, Haselnüsse, Feigen und vieles mehr).
Im Spätsommer begannen wir dann mit dem Bau einer Steinmauer, die zwei unserer erarbeiteten Wünsche verbinden soll. Als Wärme- bzw. Sonnenfalle ermöglicht sie uns Nahrungsmittel, die viel Wärme benötigen (Paprika, Zucchini, Auberginen, Feigen, Wein), anzubauen. In die Mauer haben wir außerdem kleine Höhlen, Gänge und andere Ideen eingebaut, sodass sich Zauneidechsen ansiedeln können. Diese unter Naturschutz stehenden Tiere leben im Friedensgarten in kleinen Populationen, haben es aber schwer im Kampf mit den vielen Hauskatzen. Zudem dient die Mauer als Habitat für viele weitere Tiere und Pflanzen. Dieses Designelement vereint damit Nahrungsmittelproduktion mit der Schaffung von Habitaten, was sich sonst oft ausschließt. Diese Philosophie der Verbindung von Nahrungsmittelproduktion mit Artenvielfalt und Umweltschutz können Menschen in vielen Bereichen des Gartens erfahren. (Fotos 2,3,5,6,7)
Als nächstes haben wir uns um ein weiteres Strukturelement gekümmert, nämlich unseren essbaren Weidendom. Diesen haben wir mit Wein auf der Südseite und Minikiwi auf der Nordseite bepflanzt, ein kleines Gerüst für den Wein gebaut, Ansitze für Greifvögel integriert und den Weidendom dann im Herbst zusammen geflochten. Der Bau eines neuen Gewächshauses, ggfs. zusammen mit einem Pavillon als Wetterschutz für uns, steht noch aus. Neben dieser Gestaltung kam die alltägliche Gartenarbeit natürlich nicht zu kurz. Wir bauen vermehrt mehrjährige Gewächse an, insbesondere die Beerensträucher, der Grünkohl, Schwarzkohl und Erdbeeren gedeihen prächtig. Auch bezüglich des Fruchtwechsels lernen wir dazu. So gelang es uns z.B. gut, Salate vor und nach der Hauptsaison anzubauen. Wir gärtnern den ganzen Winter durch und zeigen auf diese Weise den Mitgliedern unserer Gruppe, dass Lebensmittel auch im Winter wachsen. Ärgerlich waren 2020 vor allem unser Wühlmausproblem und die Braunfäule bei den Freilandtomaten.
Aufgrund der Pandemielage forcierten wir keine personenstarken Aktionen und trafen uns meist zweimal die Woche in kleinen Gruppen. Im September organisierten wir ein kleines Lehmofenfest im Garten zusammen mit Slow Food Youth und der Zero Waste Gruppe. Neuinteressierte Menschen kamen über Freund*innen und Bekannte ebenso wie über unsere Homepage und über Plakate in den Garten. Insgesamt haben ca. 50 neue junge Menschen den Garten kennengelernt und mitgegärtnert.
Schon letztes Jahr begannen wir mit dem Vorziehen von Bäumen und Sträuchern und suchen derzeit eine Freifläche für ein neues Janun-Projekt: Ein essbarer Waldgarten. Die Idee wurde bereits von der Stabsstelle Klimaschutz der Stadt Göttingen ausgezeichnet und eine ideelle Unterstützung zur Flächenvermittlung zugesagt.