Bei dem Aktionstraining werden die Teilnehmenden auf verschiedene Situationen vorbereitet, die bei politischen Aktionen in Form von Versammlungen auftreten können. Es geht hierbei nicht um konkrete politische oder weltanschauliche Inhalte, sondern übergeordnet um die Praxis politischer Versammlungen. Das können Demonstrationen sein, Kundgebungen, Menschenketten, Streetparaden, Straßentheater, etc. Das Seminar ist in einen theoretischen Vortrag und in einen praktischen Teil gegliedert.
Im theoretischen Teil geht es um: Das Spektrum der Gewaltfreiheit, die Geschichte sozialer / politischer Bewegungen mit besonderem Augenmerk auf die Bürgerrechtsbewegung in den USA). Um rechtliche Aspekte von Versammlungen (Anmeldung, unangemeldete Versammlungen, welche Rechte gibt es, wie können sie eingeschränkt werden, etc.).
Im weichen Theorieteil werden psychische Gesundheit, Integration in den Rest des Lebens, Voraussetzungen für nachhaltigen Aktivismus behandelt. Außerdem das Konzept der gewaltfreien Kommunikation und Deeskalation.
Im Praktischen Teil wird die gewaltfreie Kommunikation, sowie die deeskalierende Gesprächsführung und Körpersprache geübt. In Rollenspielen können die Teilnehmenden die Positionen und Perspektiven auch Außenstehender oder von Polizeibeamten einnehmen. Sie lernen, wie sie sich bei Übergriffen selbst schützen können (Schutzhaltung) und wie es sich anfühlt wegbegleitet oder -getragen zu werden. Außerdem gibt es einige Visualisierungsübungen und Meditationen. Das Seminar endet, wie jede politische Aktion enden sollte, mit einer Reflexion über das Erlebte und Gelernte.
Außerdem gibt es zwischendurch immer wieder Aufwärmübungen, Lockerungsübungen und Zwigespräche, Check-in und Check-out, die für den Moment im Seminar jeweils ihre Funktion erfüllen sollen, gleichzeitig aber auch eine Übung für die Anwendung in unangenehmen Situationen bei politischen Aktionen sind.