Webinar: Ein indigener Blick auf Wald, Waldnutzung

Samstag, 9. Mai 2020, 10-14 Uhr

Beschreibung:

Weltweit zählen 370 Millionen Menschen zu den indigener Völkern; etwa 60 Millionen von ihnen sind für ihr Überleben vom Wald abhängig. Indigene Waldbewohner sehen den Wald nicht nur als Quelle für Nahrung und Lebensunterhalt, sondern als wesentliche Grundlage ihrer Identitäten, Kulturen und sozialen Organisationen.

Indigenes Wissen über Wälder

Indigene und lokale Waldbewohner*innen besitzen ein komplexes traditionelles Wissen von der reichhaltigen biologischen Vielfalt und den ökologischen Prozessen in Wäldern. Ihre traditionelle Waldwirtschaft hat wesentlich zum Erhalt der letzten verbleibenden Urwälder beigetragen, die häufig in den Lebensgebieten indigener Völker zu finden sind.

Waldnutzung und Menschenrechte

Trotzdem werden dieses Wissen und die nachhaltigen Nutzungs- und Schutzpraktiken indigener Völker nicht immer anerkannt und berücksichtigt und sind häufig durch die Plantagenwirtschaft von Forstkonzernen, die Missachtung ihrer Rechte, den Verlust ihrer Ressourcen und den Klimawandel bedroht.

Im Workshop werfen wir mit kleinen Übungen draußen, Inputs und Gesprächen einen anderen Blick auf den Wald. Wir erfahren etwas über das indigene Verständnis von Waldnutzung und -schutz bei den Mapuche in Chile und finden gemeinsam heraus, welche Möglichkeiten und Grenzen es für eine nachhaltige Waldnutzung gibt.

Unsere Referent*innen

Pedro Coña Caniullan ist Mapuche und im Süden Chiles auf einem Bauernhof aufgewachsen. Er hat Agrarwissenschaften studiert und lebt seit 12 Jahren in Deutschland.

Sabine Schielmann ist Ethnologin und arbeitet beim Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie, das sich für den Erhalt der Kulturen und Lebensgrundlagen indigener Völker einsetzt und Bildungsarbeit zu diesen Zusammenhängen macht.

Anmeldung