Biodiversität

Wir stecken in der Krise

Als ich klein war, schwirrten die Insekten nur so in unserem Garten herum, doch inzwischen ist es still geworden. Hin und wieder verirrt sich ein Schmetterling bei uns, doch das ist eine Ausnahme.

Insekten mögen zwar manchmal lästig erscheinen, doch sie bestäuben durch Pollen unsere Bäume und Sträucher. Äpfel, Kirschen, Johannisbeeren, ziemlich viel Nahrung haben wir der Insektenbestäubung zu verdanken. Gerade anhand der Insekten bekommen wir zu spüren, dass wir in der Biodiversitätskrise stecken, aber es ist die gesamte Vielfalt der Arten, welche kontinuierlich abnimmt. Wir Menschen sind dabei die Hauptverursacher.

Seit Beginn der Industrialisierung in Europa wurde die Landnutzung intensiviert und Umweltbelastungen steigen an. Dafür werden Lebensräume und Nahrung für Tiere immer weniger.

Wir roden Wälder, bauen riesige Monokulturen an, zerstückeln Lebensräume durch große Straßen. Wir haben weniger Grünland und lassen der Natur kaum Raum. Die Landwirtschaft hat sich von extensiver Bewirtschaftung mit der Natur zu Gewinnmaximierung gewandelt. Hohe Stickstoffeinträge von Gülle und Dünger haben zur Folge, dass Nitrat ins Grundwasser gelangt und Böden überdüngt werden.

Dazu kommt der Klimawandel. Dieser hat zur Folge, dass Temperaturen ansteigen und sich die Jahreszeiten verschieben. So geraten Ökosysteme aus dem Gleichgewicht und die Lebensbedingungen ändern sich.

Der Mensch schleppt invasive Arten ein, diese können einheimische Arten verdrängen, wie zum Beispiel der asiatische Marienkäfer den europäischen.

Allein in Deutschland stehen 5700 Arten auf der Roten Liste. Die Artenvielfalt ist unverzichtbar für das menschliche Leben und deswegen müssen wir dringend etwas tun!

Wichtig ist, dass in der Politik und Wirtschaft umgedacht wird, z.B. nachhaltige Landwirtschaft gefördert wird, artenreiche Landschaften geschützt und regeneriert werden und strenge internationale und nationale Regelwerke aufgestellt werden.

Aber auch ich muss umdenken und nicht darauf warten, dass die Politik ihren Kurs wechselt. Durch Insektenhotels, Blühstreifen, Steinhaufen etc. kann ich Lebensräume schaffen. Ich kann Krötenzäune aufbauen, ein alternatives Landwirtschaftsprojekt unterstützen, mich in einem Naturschutzverein engagieren und mein Konsumverhalten ändern.

Egal wie klein ich bei mir anfange, mit meinen täglichen Entscheidungen kann ich etwas verändern!

Tagpfauenauge Schmetterling
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