Jahresberichte JANUN Göttingen - 2. Gang

vom 13.01.2021

Weiter geht es mit dem Menü von JANUN Göttingen! Den 2. Gang kredenzt heute die Zero Waste Gruppe Göttingen:

Unser Ziel ist es junge Menschen in Göttingen zusammenzubringen, die sich für das Thema Zero Waste interessieren und Lust haben gemeinsam in diesem Bereich aktiv zu sein. Wir möchten nämlich sehr gerne, dass sich die Szene in Göttingen weiterentwickelt und für uns wichtige Themen wie eben die Müllvermeidung aber auch Suffizienz und Postwachstumsideen einen größeren Stellenwert in Gesellschaft und Politik bekommen.

Ein Konzept, mit dem wir dieses Anliegen schon gut umsetzen konnten, sind bis jetzt unsere Kleidertauschparties. Als wir Ende Februar zum Jahresauftakt wieder eine im Seminarraum des Göttinger Umweltzentrums veranstaltet haben, kamen im Tagesverlauf über 100 Personen mit ihren ausrangierten Kleidungsstücken zu Besuch. Dieser Andrang hat uns wieder einmal vor Augen geführt wie groß der Bedarf ist ungeliebte Kleidungsstücke loszuwerden oder auch auf Ressourcen schonende Weise Abwechslung in den Kleiderschrank zu bringen.

Logo von Zero Waste Göttingen
Kleidertauschparty im Göttinger Umweltzentrum

Unsere Ziele auch im weiteren Jahresverlauf voranzubringen, war für uns dagegen gar nicht so einfach. Unsere Hauptaktivitäten waren bisher immer darauf ausgerichtet in Kontakt zu Menschen zu treten. Ob in Form von Kooperationen mit anderen Umweltaktionsgruppen oder auch bei Infotischen oder unseren regelmäßigen Gruppentreffen und coronabedingt war all dies nicht mehr ohne Weiteres möglich.

Als wir uns dann in der neuen Situation eingefunden hatten, haben wir angefangen unsere Workshops und Treffen über Big-Blue-Button abzuhalten. Auf diese Weise waren wir z.B mit zwei Angeboten bei den Göttinger Klimaschutztagen im Juni vertreten. Dies waren ein Ask-Me-Anything-about-Zero-Waste Format und ein Workshop zum Thema Zero-Waste-Swaps. Letzteren haben wir kurzerhand derart digital umgestaltet, dass die Teilnehmer*innen mit dem Programm Canva ein Poster gestalten konnten. Einen digitalen Einstiegsabend haben wir in diesem Rahmen ebenfalls durchführen können.

Unseren ursprünglich geplanten Stadtrundgang zum Thema Zero Waste konnten wir dagegen leider aufgrund von damaligen Coronaregelungen nicht durchführen. Auch eine Kleidertauschparty, die wir mit der Cradle-to-Cradle-Gruppe und der Energieagentur Göttingen bei der Fairen Woche im September anbieten wollten, mussten wir coronabedingt absagen. Als Ausgleich dafür haben wir einige Clean-Ups in kleinen Gruppen beziehungsweise zu zweit unternommen. Wie zum Beispiel am World Clean-up-Day, wo wir die Göttinger Innenstadt von einigem Müll befreit haben.

Clean Up in Göttingen...
... da kommt ganz schön was zusammen!

Auch haben wir an einigen Webinaren teilgenommen, die unter anderem von der Heinrich-Böll-Stiftung organisiert wurden. Im Rahmen ihres digitalen Jugendkongresses Generation Klima - einmischen für eine lebenswerte Zukunft konnten wir so zum Beispiel lernen, was eine gute Klimakommunikation ausmacht (klar eingegrenzte Ziele und Zielgruppen, entsprechende Anpassung von Maßnahmen und Sprache, Vermittlung von positiven Gefühlen und Motivation) und wie wir unter ihrer Anwendung Konzepte für unsere künftigen Veranstaltungen entwickeln können.

Anfang November haben wir schließlich den Rahmen der Alternative O-Phase der Uni Göttingen genutzt, um mit zwei spontan digitalisierten Veranstaltungen wieder etwas mehr in Interaktion mit jungen Menschen außerhalb unserer Gruppe zu treten. Unser erstes Angebot war ein Workshop zum Thema Zero Waste - Was ist das? und wo bekomme ich das in Göttingen?. Hier konnten wir uns mit sieben Interessierten über unsere liebsten Zero Waste Gegenstände unterhalten und unsere Erfahrungen zum Thema müllfrei und umweltfreundlich Waschen austauschen.

Wichtige Anregungen für die zuküftige Arbeit
Workshop-Plakat

Als zweites haben wir auch noch zu einem Einstiegsabend eingeladen. An diesem haben wir damit begonnen unseren nachhaltigen und digitalen Adventskalender zu planen, den wir 2020 zum zweiten Mal in Folge auf Instagram und Facebook veröffentlicht haben. Gerade in der Weihnachtszeit wird ja von den meisten Menschen viel und auch öfter unüberlegt konsumiert. Genau an diesem Punkt wollen wir mit diesem Projekt ansetzen und zeigen, dass es auch möglich ist, eine schöne und zugleich umweltfreundliche Weihnachtszeit zu verbringen. In den über 24 Türchen unseres Kalenders haben wir nämlich unter anderem Tipps für Filme- und Bücher, die sich gebraucht oder digital finden lassen, eine Müllsammelchallenge, verschiedene Selbstmachprojekte, Einladungen zu unseren Treffen samt Vorschläge zum müllfreien Verpacken von Weihnachtsgeschenken versteckt.

Für diese Ideen haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen und inzwischen erreichen wir mit unseren Posts auf beiden Kanälen und den Instagramstories im Durchschnitt über 20 Menschen, worüber wir uns sehr freuen. Insgesamt hat sich die Nutzung des Janun-Goettingen-Instagramprofils für uns als eine schöne Plattform erwiesen, deren Nutzung wir im nächsten Jahr noch intensivieren möchten.

Digitaler Zero Waste-Adventskalender
Türchen 6 - sogar mit Glitzer!

Für 2021 haben wir uns außerdem vorgenommen, wieder mehr Werbung für unsere Gruppe zu machen. Umzugs- und wahrscheinlich auch coronabedingt haben dieses Jahr nämlich einige unserer Mitglieder ihre Mithilfe reduziert, sodass unsere Gruppe zwischenzeitlich im Durchschnitt aus vier aktiven Menschen bestand.

Die Werbung planen wir aktuell durch die Bewerbung von einzelnen Aktivitäten sowohl über Social Media als auch Mailverteiler und gegebenenfalls einen Aushang im göttinger Unverpacktladen. Auch hoffen wir, dass es wieder möglich sein wird Veranstaltungen mit anderen Gruppen durchzuführen, um auch auf diese Weise wieder mehr auf uns Aufmerksam zu machen. Am liebsten würden wir noch mal eine Veranstaltung in der Größenordnung unseres Vortrages planen, für den wir die Influencerin und Buchautorin Shia zusammen mit ihrem Mann Hanno nach Göttingen eingeladen hatten. Damals kamen mehrere hundert interessierte Menschen in einem Hörsaal der Uni zusammen, von denen einige hinterher auch den Weg zu uns in die Gruppe fanden. Aber auch Kleidertauschparties, Exkursionen, Workshops und größere Clean-ups würden wir gerne wieder durchführen.

Vision für 2021
Veranstaltungsplakat zu "Mein Müll eines Jahres"