Another world is possible - Utopien (er)leben
Das JA!NUN festival 2024
Unser JA!NUN festival fand dieses Jahr vom 31.05-02.06.2024 mit dem Motto "Another world is possible - Utopien (er)leben statt und bleibt definitiv in Erinnerung. Eine ausführlichere Beschreibung des Wochenendes mit all den schönen Momenten findet ihr hier. Viel Spaß beim Eintauchen in die Welt des JA!NUN festivals:
Am Nachmittag des 31.05.24 stand das JA!NUN festival im Naturfreundehaus in den Startlöchern. Die ersten Teilnehmenden trudelten mit Rucksäcken bepackt ein und wir verfielen direkt in die fröhliche Aufregung, die jede große Veranstaltung mit sich bringt. Es werden alte Bekannte begrüßt, das Gelände entdeckt und zwei Bleche Willkommens-Schokokuchen verputzt. Die offizielle Begrüßung ließ nicht lange auf sich warten und so versammelten wir uns im großen Kreis auf der Wiese. Vom Moderations-Team erfuhren wir, was das Programm für uns bereithält. Bestens informiert strömten wir danach zum Abendessen und lassen uns bei besten Gesprächen das vegane Essen schmecken.
Bei einem kurzen Orga Plenum kamen noch einmal alle zusammen, um kurz darauf ein Kennenlernspiel zu spielen. Dabei handelte es sich um Ideen-Bingo, bei dem alle durcheinander laufen sollten, wie bei Stopptanz. Sobald die Musik stoppte, wurde der/dem Partner*in gegenüber eine Frage gestellt, die auf unseren zuvor ausgeteilten Zetteln standen. "Stehst du super gerne früh auf?" oder "Sprichst du mehr als drei Sprachen?" waren Fragen, die sich gegenseitig gestellt wurden. Mit guter Laune und neuen Gesichtern, die man nun zuordnen konnte, verteilten wir uns auf dem Gelände. Manche verschwanden, um den Film "Dear future children" zu schauen und sich darüber auszutauschen und manch andere machten es sich rund um das Lagerfeuer mit Stockbrot gemütlich. Das ließ den ersten Abend schön ausklingen und nach anregenden Gesprächen, gingen wir dann voller Vorfreude auf den Samstag ins Bett.
Nach einer entspannten Runde am Lagerfeuer und ein wenig Schlaf später beginnt ein neuer Tag - der Samstag mit vollem Programm. Aber bevor es richtig losging, wurde erst einmal in Ruhe gefrühstückt, die Hühner beim Aufwachen beobachtet und gespannt in die Programmhefte geschaut, was denn heute so ansteht. Um 09:30 Uhr begann dann der Morning Circle, welcher von unserer Modi angeleitet wurde. Mit einem Warm-up und der Nachfrage, wie alle geschlafen haben, waren wir dann bereit, in den Tag zu starten.
Also ging es in die erste Workshop-Phase des Tages von 10:00 bis 12:00 Uhr. Es wurden vier verschiedene Workshops angeboten. Einer davon hieß "Overcommoning Captitalism" von Friederike Habermann, bei dem in Form eines Vortrages Alternativkonzepte zum Kapitalismus und die Konsequenzen für unser eigenes Handeln beleuchtet wurden. Währenddessen fand ebenfalls der Workshop "Sketchnote for Utopia" mit Julia Junge statt, wobei Grundtechniken gezeigt wurden, um die eigenen Ideen bildlich festzuhalten und ganz groß von unseren Utopien zu träumen. Ganz nach dem Motto: Mit Fantasie und Stift ist vieles möglich. Zusätzlich wurden bei "Schlagkräftig bleiben in fragilen Zeiten" mit Simon vom 4FutureLab Traumreisen ins Jahr 2044 gemacht und auf die Vielfalt an gesellschaftlichen Zukünften und Handlungsmöglichkeiten geblickt. Auch die BUNDjugend war in dieser Phase in ihrem Buju-Rat-Plenum sehr aktiv, bei dem es viel Austausch über die Landesverbände und Arbeitskreise gab. Nach der spannenden ersten Workshop-Phase wurde sich im Essenssaal erst einmal mit leckerem, veganem Essen gestärkt und angeregt über die verschiedenen Theorien und Möglichkeiten unterhalten.
In der längeren Mittagspause wurde in den Hängematten oder Liegestühlen in der Sonne entspannt oder fleißig Perlenketten geknüpft und Siebdrucke gemacht. Nach ein wenig Faulenzen startete die zweite Workshopphase von 14:00 bis 16:00 Uhr mit Christian Gutsche zum Thema "Wirksam übers Klima sprechen". Hierbei ging es um eine gute Klimakommunikation für eine erfolgreiche Klima-Wende, indem Klimagespräche entwickelt worden sind. Im Haupthaus fand währenddessen der "Beginner Synthesizer" Workshop mit Kristina statt, wo verschiedene Synthesizer erklärt worden sind und nach ein bisschen Ausprobieren, zusammen gespielt worden ist. Hierarchie kritisch ging es ebenfalls in einem Workshop von Skills for Utopia zu, welcher als eine Einführung in die Selbstorganisation diente. Die Zeit verging wie immer sehr schnell und schwups saßen wir bereits wieder draußen bei Kaffee und Kuchen. Mhmmm lecker!
Gut gestärkt fing dann die letzte Workshopphase des Tages von 16:20 Uhr bis 18:00 Uhr an, mit einem Workshop von der 4-Stunden-Liga zum Thema "Vier Stunden Reichen! - Das Kapital muss weichen", bei dem es um eine radikale Arbeitszeitverkürzung ging und auf die Geschichte der Kämpfe geschaut wurde. Zur gleichen Zeit wurde über die "Frauenrevolution Jin Jiyan Azadi" mit dem Defend Kurdistan, bei dem es um die Ideen hinter dem Slogan "Frauen, Leben, Freiheit" ging und wie die in der Praxis befreiten Gebiete Kurdistans mittlerweile aussehen. Zusätzlich wurde "Planting Seeds for a (R)evolution!" von Niklas Knabe mit Wegen, die uns zu einer umweltverträglicheren Zukunft im Bereich des Agrarsektors führen, angeboten.
Nach dem ereignisreichen Tag saßen alle mit neuen Inspirationen und Informationen am Tisch und genossen das Abendessen zusammen. Noch schnell ein kurzes Abschlussplena für den Samstag und ab ging es in das Abendprogramm. Neben dem fleißigen Siebdruck und Button erstellen, haben uns Salo und Lukas mit ihrer tollen live Musik den Abend verschönert. Das Mitsingen war ein guter Ausgleich zu dem Zuhören und Nachdenken tagsüber und somit gingen wir gut gelaunt, aber auch ein bisschen kaputt in den Abend hinein. Nach der Live-Musik ging es direkt mit ein wenig Technomusik weiter, die von Tonya aufgelegt wurde, was die Menge ein wenig erwachen ließ. Und dann kam einer der großen Highlights des Wochenendes - die Silent Party. Unsere Kopfhörer wurden mit zwei verschiedenen Handys verbunden und so liefen alle möglichen Songs auf den verschiedenen Kanälen, was die Stimmung echt noch einmal aufmunterte. Plötzlich schwirrten wir alle, wie ein paar Glühwürmchen in der Nacht, draußen herum und tanzten unter dem Sternenhimmel. Klingt wie in einem magischen Buch? Das war es definitiv. Die Party hielt bis in die Nacht an, weshalb die darauffolgende Nacht auch für einige nur sehr kurz ausfiel, was aber nach dem schönen und aufregenden Tag völlig in Ordnung war.
Die Nacht war zwar kurz, aber nach ein wenig Bewegung, einem leckeren Frühstück und einem Morning Circle zum Einchecken, wie die Stimmung ist, startete schon der Sonntag und damit auch die letzte Workshopphase des JA!NUN festivals. Einer der Workshops war eine Diskussionsrunde zum Thema "Wohn(t)räume", bei dem die Referenten Tobi Rosswog und Falk ihre Erfahrungsberichte aus verschiedenen Wohnformen mit uns geteilt haben. Wie kann gemeinschaftliches Wohnen aussehen und was bedeutet das eigentlich? Das waren Fragen, die diese Diskussion vor allem begleitet haben. Währenddessen fand ebenfalls "Wildkatzenwälder von Morgen. Eine Utopie?" mit den BUNDjugend Niedersachsen Team*innen statt, wobei es um eine Reise zu utopischen Wildkatzenwäldern und den Zusammenhang mit der Klimakrise ging. Ein bisschen Bewegung durfte natürlich auch nicht fehlen, was in dem Mitmach-Circus-Workshop möglich war. Es wurde fleißig jongliert, geturnt und mit Keulen, Bällen und Diabolos Tricks gezaubert. Methoden des Organizing konnten auch erlernt werden in dem "Let's get Organized" Workshop mit KlimAction, wo es vor allem um das Organzing als Kunst, viele und stark zu werden, um die Welt zu verändern, ging.
Nach den zwei Stunden Input wurde dann erst einmal gegessen und entspannt und noch einmal die Kreativecke mit Siebdruck und der Buttonmaschine genutzt. Um 14:30 Uhr kamen wir in einem "Closing Circle"zusammen, bei dem Feedback zum Wochenende gegeben, Highlights gesammelt und noch einmal generell auf das schöne Wochenende zurückgeblickt wurde. Danach wurde gemeinschaftlich in Form eines Spieles, wo alle in Gruppen aufgeteilt bestimmte Sachen, wie Dekowolken oder Lampions finden sollten, das Gelände super schnell aufgeräumt. Nachdem alle mit angepackt haben, wurde noch Danke-Schoki verteilt und bereitstehender Zitronenkuchen mit Kaffee verspeist. Kurz darauf wurde auch der letzte Sitzsack im Auto verstaut, ein letzter Blick auf das schöne Gelände des Naturfreundehauses Hannover und so teilten sich unsere Wege und es ging ab nach Hause, mit tollen Gefühlen von einem so schönen JA!NUN festival 2024. Danke an alle Menschen, die da waren und dieses Wochenende komplett gemacht haben. Es war richtig schön und wir freuen uns auf nächstes Jahr, wenn es wieder heißt - Das JA!NUN festival 2025 steht an:)