Mein FÖJ bei JANUN Oldenburg- Halbzeitbericht

Mein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei JANUN ist jetzt zur Hälfte rum. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um Zwischenbilanz zu ziehen und mit euch zu teilen, wie das so ist, in einem FÖJ bei JANUN Oldenburg. 

Als ich letztes Jahr im Februar mein Studium abgebrochen habe, war ich mir sicher, dass ich nicht direkt das nächste Studium starten wollte. Durch die Menschen in meinem Umfeld, die selbst ein FÖJ bei JANUN in Oldenburg gemacht haben, bin ich dann auf die Option des Freiwilligen Ökologischen Jahres aufmerksam geworden. Ich habe mich dann auch recht schnell dafür entschieden, dass ich mein FÖJ gerne bei JANUN in Oldenburg machen möchte. Also hab ich mich über die Website der NNA - dem Träger des FÖJs - auf den FÖJ-Platz im Oldenburger Büro beworben. Ich wurde zu einem Kennenlerngespräch eingeladen und ein bisschen später hatte ich schon den unterschriebenen FÖJ-Vertrag in der Tasche. 

Meine Zeit bei JANUN startete aus gesundheitlichen Gründen statt am 01.09., erst Freitag, den 14.09.. Pünktlich, um mit unserer FÖJ-Mentorin Olga und meinen FÖJ-Kolleg*innen Julian und Antonia auf den Globalen Klimastreik in Oldenburg zu gehen. Direkt den Montag darauf sind wir FÖJies auf unser erstes von fünf FÖJ-Seminar nach Spiekeroog gefahren. Auf jedem Seminar gibt es spannende Inputs zu verschiedenen Themen, dabei dürfen wir Teilnehmenden selbst mitbestimmen, um welche Themen es geht und eigene Inhalte anbieten. 

Eindrücke von unseren FÖJ-Seminaren

Direkt im Anschluss an das Seminar ging es für uns zum Finanz-KoRa von JANUN. Finanz-was? JANUN steht ja für JugendAktion Natur- und Umweltschutz Niedersachsen e. V. und wird auch Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen genannt. Dreimal im Jahr gibt es über ein Wochenende ein Vernetzungstreffen des Netzwerks, die KoRas (KoRa steht dabei für Koordinierungsrat), auf denen gemeinschaftlich Entscheidungen getroffen werden. Auf dem September KoRa - dem eben schon erwähnten Finanz-KoRa - wird der Haushalt für das Folgejahr erarbeitet, in dem die Haushaltsmittel, die uns zur Verfügung stehen, aufgeteilt werden. Auf dem KoRa im Januar, der mit der Delegiertenversammlung verbunden ist, wird dieser Haushalt dann abgestimmt. Neben dem KoRa gibt es noch ein paar coole andere Treffen innerhalb des Netzwerkes, die dafür sorgen, dass wir uns regelmäßig mit den Menschen im Netzwerk austauschen können.

Eindrücke vom Februar-KoRa 2024

Nach dem KoRa ging es dann für mich auch endlich ins Büro, wo es mit meiner Einarbeitung losging.  Nach der Einarbeitung haben wir FÖJies die Verantwortung für die meisten Aufgaben unter uns aufgeteilt. So bin ich vor allem für das Team-Mailfach und unseren Materialverleih zuständig. Antonia kümmert sich um die Einkäufe fürs Büro, unser Wiki und unsere Radio-Show "die grün-flauschige Stunde. Julian ist vor allem für Social Media und unsere Website zuständig. Wir übernehmen aber auch alle regelmäßig Aufgaben, die nicht in unserem Hauptverantwortungsbereich liegen. So erstelle ich zum Beispiel auch oft Instagram-Posts. 

So sieht es übrigens bei uns im Büro aus

Oft sind wir auf Veranstaltungen in Oldenburg oder organiseren eigene Events. So sind wir mit einem Siebdruckstand auf Veranstaltungen wie dem Markt der Nachhaltigkeit, oder der Reparierbar gewesen. Gemeinsam mit Fridays for Future und den Students for Future haben wir ein Winterbasteln mit Siebdruck, Karten malen, Waffeln und selbst gemachtem Glühpunsch organisiert. Zuletzt waren wir am 08.03. spontan mit unserer Box und Kreide auf dem Schlossplatz und haben eine Kreideaktion zum Feministischen Kampftag gemacht. Eine Veranstaltung, auf die ich mich im nächsten halben Jahr besonders freue, ist das JANUN-Festival, das wir FÖJies alle mitplanen. (Hier mal ein Link, vielleicht wollt ihr ja auch dabei sein: https://www.janun.de/de/veranstaltungen/janun-festival-2024/.)

Bilder vom Markt der Nachhaltigkeit 2023

Ein weiterer großer Teil meines FÖJs ist das FÖJ-Projekt. Alle FÖJies dürfen und sollen während ihres FÖJs ein eigenes Projekt machen. Bei JANUN gibt es dafür sogar extra eine Fortbildungsreihe, um uns dabei zu unterstützen. Gemeinsam mit den FÖJies aus den anderen JANUN Büros und von der NaJu Hannover haben wir mehrere Seminare gehabt, die uns bei der Umsetzung unseres Projektes unterstützen. Gemeinsam mit einem FÖJie aus dem Landesbüro in Hannover plane ich eine Müllsammel-Paddeltour. Im Zuge derer wollen wir mit 10-15 Leuten vier Tage paddeln gehen, dabei Müllsammeln und uns mit einander über unser (politisches) Engagement austauschen. Zwar mussten wir unsere Tour schon einmal verschieben, weil wir uns ein bisschen verplant hatten, aber wir hoffen, dass wir sie im Sommer wie geplant stattfinden kann.

Eindrücke von den Seminaren unseres Fortbildungsprojektes

Ein anderes Highlight ist die Sprecher*innenarbeit und die damit verbundene Möglichkeit, im FÖJ politisch aktiv zu sein. Auf dem ersten FÖJ-Seminar haben Julian und ich uns zu Seminar-Gruppensprecher*innen wählen lassen. Die Seminar-Gruppensprecher*innen des Landes Niedersachsen treffen sich mehrmals im Jahr, um gemeinsam die Interessen ihrer Seminargruppen zu vertreten. So haben wir zusammen eine Agenda an Zielen und Forderungen geschrieben, die wir innerhalb unseres FÖJs erreichen wollen. Ich bin außerdem im Arbeitskreis Awareness* und habe gemeinsam mit anderen Sprecher*innen ein Awareness-Konzept für die Sprecher*innentreffen geschrieben. Unser aktuelles Ziel ist, dass es auch auf den Seminaren eine Art Awareness-Konzept gibt. 

Auf dem ersten Sprecher*innen-Treffen auf Niedersachsenebene wurde ich zur Landessprecherin des Landes Niedersachsen gewählt. Das heißt, dass ich zusammen mit zwei anderen FÖJies aus Niedersachsen mich auch regelmäßig auf Bundesebene mit den Vertreter*innen der anderen Bundesländer treffen und wir zusammen auf Bundesebene das FÖJ verändern wollen. Auch auf Bundesebene bin ich im Abreitskreis Awareness und habe zusammen mit anderen Sprecher*innen ein Awareness-Konzept für die Sprecher*innentreffen auf Bundesebene geschrieben. 

Mir macht mein FÖJ bei JANUN Oldenburg super viel Spaß. Auch wenn ich schon etwas schade finde, dass die Hälfte des Jahres jetzt rum ist, freue ich mich sehr auf die Zeit die noch vor mir liegt.

* Awareness kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Bewusstsein/Aufmerksamkeit. Das bedeutet, sensibel für übergriffiges und gewaltvolles Verhalten, Machtstrukturen und Diskriminierung zu sein und zu versuchen, betroffene Personen so gut wie möglich zu schützen und zu unterstützen.